Rendez-Vous

Rendez-Vous


von Bob L. Sack

Als Franz nach Hause kommt, scheint der Abend ganz nach seinen Vorstellungen zu laufen. Der Sekt ist kaltgestellt. Die Trompeten-CD ist bereit gelegt. Ebenso ein neues Hemd. Nur der Vogel seiner Frau hat mal wieder das weiße Sofa beschmutzt. Aber kein Grund, sich die gute Laune nehmen zu lassen.
Doch als seine Ehefrau Gabi plötzlich unerwartet in der Tür steht, ändert sich die Stimmung. Auch sie hat Sekt dabei. Irgendetwas stimmt nicht. Aber keiner spricht darüber. Und dann steht überraschenderweise Reinhardt, der beste Freund von Franz vor der Tür. Total durchnässt. Er wäre spazieren gewesen, sagt er. Merkwürdig. Und kurz danach kommt auch noch Ingrid, seine Frau.

Ein ganz besonderer Abend beginnt. Ein Rendez-Vous zu viert. Die Ruhe geht. Der Sturm kommt. Erbarmungslos und unaufhaltsam. Die Fassaden bröckeln, die Beziehungen wanken.
In der hochexplosiven Konstellation kommt alles auf den Tisch, was in den letzten Jahren verschwiegen wurde. Zudem wird klar, dass die Gäste nicht nur zum Essen gekommen sind, sondern eine Affäre mit dem jeweiligen Gastgeber pflegen. Das tut weh und bleibt nicht ohne Folgen.

Als im Essen, dann eine Feder von Gabis Vogel gefunden wird, eskaliert die Situation. In der Sauna kommt es zu einem exzessiven Akt, der die Beziehungen gänzlich zerstört. Keiner kann mehr zurück. Franz, Gabi, Reinhardt und Ingrid haben sich tief in ihre Seelen geblickt.
Im Wohnzimmer danach liegen alle erschöpft und leer auf dem Boden. Der Abend könnte vorbei sein, aber es ist noch nicht alles gesagt …

Als am nächsten Morgen die Sonne aufgeht, ist nichts mehr, wie es einmal war.

Im Stile einer Boulevard-Komödie schaukelt sich Rendez-Vous in schnellen Dialogen und einer boleroesken Dramaturgie zum Höhepunkt, um dann bitter und tragisch zu enden. Das Lachen ist verhallt, die Wunden der Seelen liegen offen. Das Rendez-Vous beendet.

Besetzung: 2 D. / 2 H.

Uraufführung: Städtische Theater Chemnitz (09/10 und 10/11)

Weitere Inszenierungen

Tribüne, Berlin (09/10 und 10/11)
Theater in der Basilika, Hamburg (11/12)
Theater Tectum, Köln (11/12)

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